Nach einer unerwarteten langen Anreise haben wir in Wairaka an der St. Michael Primaten School mit allen Schülern und Lehrern zusammen musiziert und es sogar geschafft ein kleines Konzert zu veranstalten. Mit unserem 2. Projekt,, den Bau des Waisenhauses voran zu bringen, hatten wir viele Herausforderungen die wir jedoch gut gemeistert haben. Wir hatten viele bewegende, beeindruckende und zum Nachdenken anregende Begegnungen die sich nur schwer in Worte fassen lassen. Dennoch werde ich es zusammenfassend versuchen:
Nachdem wir in Lunguja zwar verspätet aber gesund und munter angekommen waren weil der Flieger Probleme hatte, ging es weiter nach Wairaka, in die Nähe von Jinja. Dort spielen wir mit allen Kindern der St. Michael Primaten School jeweils im Klassenverband Mundharmonika. (Dank der großzügigen Spende von Hohner) Die Neugier, Freude und Begeisterung war riesengroß. Dennoch fühlte sich mein Wunsch nach einem Konzert mit allen Kindern zusammen noch sehr unrealistisch und entfernt an. Nun ja, zunächst stand für uns die Freude und Begeisterung der Kinder im Vordergrund. Wir hatten noch für alle Kinder Zahnbürsten, Zahnpasta, Kugelschreiber, Fußbälle ... in unserem Spendenkoffer. Beim Verteilen schauten wir in Kindergesichter voller Dankbarkeit und unvorstellbarer Freude. Wir versuchten abschließend die Lehrer und Schüler weiter zum Mundharmonikaspielen zu motivieren. Versprachen das wir in einer Wochen zurückkommen und fuhren wieder nach Lunguja.
Am Wochenende war noch Zeit meine Gastfamilie von 2017 in Wakiso zu besuchen.
Um den Bau des Weisenhauses in Kaeuku (in der Nähe von Entebbe) voran zu bringen, mussten wir als erstes einen neuen Architekten finden, da der Architekt der bislang die Baustelle begleitet hat seit einiger Zeit spurlos verschwunden war mit samt aller Plänen. Gut das Joyce Freundin Rebecca Ddumba so gut vernetzt ist, so fand sich zeitnah Ersatz. Der Architekt machte eine Baubesichtigung und eine grobe Material- und Kostenaufstellung für den Bau der Decke im ersten Obergeschoss, welche zugleich auch die Dachterrasse werden sollte. Wir erklärten, dass wir die Baumaßnahme JETZT umsetzen wollten, kauften Holz, Nägel, Eisenstangen, Steine, Sand… Der Architekt besorgte Arbeiter die alle samt für die Bauzeit auch in dem Rohbau (ohne fließend Wasser und Strom) wohnten und dann ging es los… Erstaunlich wie schnell und was man mit einfachsten Materialien und Werkzeug ohne jeglichen Strom alles bauen kann. Musste man doch erst noch einige Wände hochziehen, wurde danach sehr schnell die Decke mit Holz eingeschalt und aus dem einfachen Eisen die Verstrebungen für die Statik gebaut. Danach kamen noch Holraumsteine auf die Verschalung und ein weiteres Eisengeflecht. Zwischendurch legte auch der Elektriker seine Leerrohre… Gut das wir Rebecca als gut vernetzte Organisatorin und Fahrerin hatten und Joyce Patenkind Jovia Nakalembe, die die Bauaufsicht und Materialkontrolle übernahm.
Wir fuhren zwischendurch noch mal für 2 Tage nach Wairaka um, wie versprochen, mit den Kindern an der Schule zu musizieren. Wir waren überwältigt wie toll die Kinder und Lehrer „Bruder Jakob“ spielen konnten. Einige Schüler hatten sogar eigenes Liedgut aus Uganda auf der Mundharmonika gespielt. Wir schafften es tatsächlich mit allen Schülern und Lehrern zusammen ein kleines Konzert zu machen. Unsere Gefühle der Begeisterung und Freude waren unbeschreiblich, GÄNSEHAUT PUR!!! Ich hoffe, dass einige Schüler weiterhin Spaß an der Mundharmonika haben und wir vielleicht noch mehr von ihnen hören.
Für uns ging es wieder zurück nach Lunguja um von dort weiter zur Baustelle vom Waisenhaus zu fahren.
Der Straßenverkehr ist in Uganda ein unvorstellbares Erlebnis für sich. Entfernungen, Kilometerangaben sind das eine, wie lange man für eine Strecke braucht ist nur bedingt von der Entfernung abhängig. Viel entscheidender ist da, zu welcher Tageszeit man unterwegs ist und welches Verkehrsmitte man wählt. Verkehrsstau gibt es eigentlich immer, jedoch zu den Stoßzeiten sehr extrem. Mit einem BodaBoda sich zwischen die Autos, Fahrräder und Fußgänger durchzuschlängeln geht schneller, ist jedoch auch nicht immer ganz ungefährlich. Sammeltaxis sind oft mit Menschen, Gepäck und manchmal auch Tieren mehr als überladen. Oder man hat das Glück einen Fahrer samt Auto zu haben. Autos, BodaBodas, Fahrräder und Fußgänger scheinen oft ihre eigenen Verkehrsregeln zu haben, wo der nervenstärkere anscheint gewinnt. Das alle im Linksverkehr und bei sehr bescheidenen Straßenverhältnissen und oft sind es nur Schlaglochsandpisten. Da ist jeder Ortswechsel ein Abenteuer für sich.
Die Zeit verrennt wie im Flug. Auf der Baustelle ging es sichtlich voran, das jedoch nur, weil wir die immer weiter wachsenden Kosten in voraus oder direkt nach erledigter Arbeit beglichen. Leider übertrafen die Kosten auch deutlich die anfängliche Schätzung des Architekten, jedoch wollten wir unser Ziel die Decke zu gießen nicht aus den Augen verlieren und zahlten. Dann war kurz vor unserer Rückreise noch ein großes Wasserproblem zu lösen. Für die anderen Betonarbeiten hatte der Nachbar bereitwillig Wasser gegen guter Bezahlung bereitgestellt. Jetzt war allerdings seine Forderung so hoch, dass wir uns entschlossen einen Antrag auf Wasser von „stättischem Netz“ zu beantragen. Uns blieben allerdings nur noch 2 Tage bis zu unserer Abreise. Bei der Antragstellung mussten wir feststellen, dass wir alle Papier neu besorgen mussten die der erste Architekt schon hatte. So baten wir um eine Audienz beim Bürgermeister… wir trafen ihn außerhalb seiner Bürozeiten, dafür mit einer Spende für die Gemeinde… nachdem der Antrag gestellt war, benötigten wir noch den „Wassermann“ der die Leitungen verlegt. Er war nicht zu erreichen, kam uns dann später jedoch durch Zufall auf einem BodaBoda entgegen. Er fuhr direkt mit uns zu Baustelle und nach dem Motto „bares ist wahres“ mit einem Zuschlag für direkte Bearbeitung, fing er noch am Nachmittag mit seiner Arbeit an.
Zugleich möchten wir uns bei allen Helfern und Unterstützern bedanken. Bei den Menschen in Deutschland, durch die unser Spendenkoffer so vielfältig voll geworden ist mit vielen Mundharmonikas von Hohner, Zahnbürsten, Stiften, Taschen, Schälmesser, Nagelschneider. Fußbälle... und auch bei den Freunden in Uganda die uns begleitet haben, für uns übersetzten, organisiert und vermittelt haben und uns einen Einblick in Ihr Leben gewährt haben. DANKE an Michael Isabirye, Rebecca Ddumba, Jovia Nakalembe, Dan Waichamaiso, Agnes umd Wichlif, Godfrey Nsobya, Janet, Sara, Gwenie, Hennery und die , die ich jetzt vielleicht vergessen haben.
WEBALE - DANKE
Mit großer FREUDE haben wir jetzt erfahren, das die Decke fertig gegossen wurde nachdem wir gefahren sind.
Wir, freuen uns jetzt schon darauf dieses Projekt weiter zu begleiten.
Danke für die Unterstützung in so vielfältiger Form!
WEBALE